Montag, 2. April 2012

gelesen: Die Landkarte der Zeit

von
Félix J. Palma



Kurzfassung:
London, 1896: Der wohlhabende Fabrikantensohn Andrew will sich umbringen, denn er hat die Liebe seines Lebens verloren: Marie, eine Prostituierte, von der seinem Vater zu erzählen sich Andrew jahrelang nicht getraut hatte, ist tot – ermordet von Jack the Ripper. Schuldgefühle und Sehnsucht lassen in ihm den Entschluss reifen, sich das Leben zu nehmen – da erfährt er von der Agentur für Zeitreisen Murray: Die bietet zwar nur Reisen in die Zukunft an, doch Andrew sucht trotzdem nach einer Möglichkeit, in die Vergangenheit zu gelangen, Marie vor der Ermordung zu retten und seine Liebe zu ihr doch noch zur Erfüllung zu bringen...
Dies ist nur einer von mehreren Erzählsträngen in diesem großartigen phantastischen Roman, der leichthin durch die Jahrhunderte springt und die vielen Fäden mal hier und mal dort verknüpft, fast immer zur Überraschung des Lesers. Da wäre etwa noch Claire, die sich mit ihren modernen Ansichten im viktorianischen England alles andere als wohl fühlt und sich – Zeitreisen Murray macht’s möglich – in einen Mann aus dem Jahr 2000 verliebt, der ihr wiederum in ihre Zeit nachreist und ihr mit der Unterstützung von H. G. Wells schmachtende Liebesbriefe schreibt. Oder da wäre Inspektor Garrett, der eine Mordserie aufzuklären hat, begangen mit Waffen, die es noch gar nicht gibt...

Meinung von Christoph Nettersheim/amazon:
Was für ein Buch! Es ist Sciencefiction und es ist ein historischer Roman, es ist ein Krimi und ein Liebesroman, und eine großartige Hommage an H. G. Wells, der mit Die Zeitmaschine das Genre aus der Taufe gehoben hat und hier eine Schlüsselrolle spielt, ist es obendrein auch noch. Einige Längen sind vielleicht zu beklagen, doch darüber kommt man leicht hinweg, denn man gerät in einen wirbelnden Sog der Phantasie, in dem man bald nicht mehr weiß, was Realität und was Erfindung ist, ob man sich gerade in der „echten“ oder einer Parallelwelt befindet, ja ob es eine Wirklichkeit überhaupt gibt. Ein großes literarisches Vexierspiel, das seinesgleichen sucht.


Meine Meinung:
Was ein Buch! Ich habe auch hier lange überlegt ob ich es euch vorstelle... Es fällt eindeutig unter die Kategorie der Bücher, bei denen ich froh bin, dass ich Bücher fertig lesen MUSS. Egal wie ;-)
Die ersten 150 Seiten waren super zäh, komisch und haben mir nicht wirklich gefallen. Ich wollte es schon wieder in die Bibliothek zurück bringen. Diverse Arzttermine mit Wartezeiten haben mich dann doch dazu gebracht weiter zu lesen und weiter zu lesen und ... Und was soll ich sagen: Es wurde immer besser, interessanter, packender, spannender. Am Schluss fand ich es sogar gut ;-)
Mitterlweile habe ich sogar meine Zahnärztin (bei der ich so lange gewartet habe) davon überzeugt, dass sie das Buch UNBEDINGT fertig lesen muss...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen